Was ist Nicht-Binarität?
Binär bedeutet: es gibt zwei.
Zum Beispiel zwei Geschlechter:
Die Gesellschaft denkt, es gibt nur Männer und Frauen und beide sind grundverschieden.
Sie denkt, alle Frauen sind einander ähnlich und alle Männer sind einander ähnlich.
So legt die Gesellschaft fest, wie Frauen und Männer sein sollen.
Wir sagen dazu Zwei·geschlechter·ordnung.
Nicht-binär bedeutet: Es gibt mehr als zwei Geschlechter.
Oder es gibt etwas Anderes als zwei Geschlechter.
Andere Worte für nicht-binär sind: non-binär, abinär, enby, nb.
nicht-binär und Geschlecht
Manche Menschen nennen ihr Geschlecht „nicht-binär“. Gleichzeitig ist „nicht-binär“ ein Sammelwort: es fasst viele weitere Geschlechter zusammen.
Solche Geschlechter sind zum Beispiel:
• weder*noch
Das sind Menschen, die weder Mann noch Frau sind.
• sowohl*als*auch
Das sind Menschen, die sowohl Mann als auch Frau sind.
• genderfluid
Das sind Menschen, deren Geschlecht sich verändert, statt immer gleich zu bleiben.
• genderqueer
Das sind Menschen, die geschlechtliche Gewohnheiten durchbrechen.
• und noch viele mehr.
nicht-binäre Pronomen
Viele nicht-binäre Menschen haben auch nicht-binäre Pronomen.
Pronomen verwenden wir anstelle vom Namen, wenn wir über einen Menschen sprechen.
Wir sagen zum Beispiel: „Das ist Anna. Er macht auch mit.“
In dem Satz ist „er“ das Pronomen.
Das sind einige nicht-binäre Pronomen:
• er_sie
• sie*er
• sier
• x
• why
• per
• they
Es gibt noch viel mehr Pronomen.
Manche Menschen haben kein Pronomen.
Dann sagen wir immer ihren Namen, wenn wir von ihnen sprechen.
Zum Beispiel: „Das ist Yuval. Yuval ist heute zum ersten Mal hier.“
nicht-binär bei TrIQ
Nicht-Binarität war von Anfang an ein wichtiges Thema bei TrIQ.
Trotzdem sprechen wir erst seit kurzer Zeit deutlich von Nicht-Binarität.
Warum ist das so?
Menschen außerhalb der Zwei·geschlechter·ordnung gab es schon immer.
[Hover: Zwei·geschlechter·ordnung bedeutet: Die Gesellschaft denkt, es gibt nur Männer und Frauen und beide sind grundverschieden. Aber alle Frauen sind einander ähnlich und alle Männer sind einander ähnlich. So legt die Gesellschaft fest, wie Frauen und Männer sein sollen.]
Bei TrIQ haben viele dieser Menschen ihr Geschlecht mit weder*noch, genderfluid oder genderqueer beschrieben.
Erst in den letzten Jahren beschreiben immer mehr Menschen sich selbst oder ihr Geschlecht als nicht-binär.
Darum sprechen wir auch bei TrIQ jetzt mehr von nicht-binären Menschen.
Was ist der Unterschied zwischen nicht-binär, inter* und trans*?
Inter* bedeutet: Der Körper widerspricht der gesellschaftlichen Vorstellung von Mann oder Frau.
Trans* bedeutet: ein Mensch hat nicht oder nicht nur das Geschlecht, welches bei seiner Geburt geraten wurde.
Inter* beschreibt Körpermerkmale, während trans* und nicht-binär das Geschlecht beschreiben.
Nicht-binäre Menschen können gleichzeitig trans* und*oder inter* sein.
Manche trans* und*oder inter* Menschen sind gleichzeitig nicht-binär.
Und manche trans* und*oder inter* Menschen haben ein binäres Geschlecht.
Zwischen trans* und nicht-binär zu unterscheiden, ist schwieriger.
Manche Menschen ergänzen nicht-binär sein mit trans* sein.
Dann gibt nicht-binär sein dem trans* sein mehr Möglichkeiten außerhalb der Zwei·geschlechter·ordnung.
Und manche Menschen grenzen sich mit nicht-binär sein von trans* sein ab.
Zum Beispiel, weil sie geschlechtliche Zuordnungen ablehnen.
Häufige Erfahrungen von nicht-binären Menschen
Nicht-binäre Menschen sind ganz unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Lebenserfahrungen.
Eine Erfahrung teilen sie aber: Sie leben in einer Gesellschaft, die Geschlecht binär denkt.
Dadurch macht die Gesellschaft nicht-binäre Menschen unsichtbar.
Binären trans* und inter* Menschen wird ihr Geschlecht leichter geglaubt und erlaubt als nicht-binären Menschen.
Weil sie außerhalb der Zwei·geschlechter·ordnung stehen nimmt die Gesellschaft sie weder wahr noch ernst.
Manche nicht-binären Menschen brauchen Dinge, die ihr Geschlecht bestätigen.
Das können zum Beispiel sein:
• Vornamensänderung
• Personenstandsänderung
• Hormontherapie
• unterschiedliche Operationen.
Aber die rechtlichen und medizinischen Regeln erlauben diese Dinge nur manchen trans* und inter* Menschen.
Oft fordern diese Regeln Diagnosen und Gutachten.
Darum müssen sich nicht-binäre Menschen häufig an Regeln für binäre trans* und inter* Menschen anpassen.
Unsere Angebote
Wir machen alle unsere Angebote für nicht-binäre und binäre Menschen.
Egal welches Thema: wir berücksichtigen die unterschiedlichen Bedürfnisse von binären und nicht-binären Menschen.
Nicht-binäre Berater*innen beraten nicht-binäre Menschen und deren Vertrauensmenschen. Dabei berücksichtigen sie die einzigartigen Lebensbedingungen der ratsuchenden Menschen.
Wir beraten Menschen mit Fragen zum Thema Nicht-Binarität.
Und wir beraten Menschen, die mit nicht-binären Menschen arbeiten.
Wir machen Kurse, Fortbildungen und Weiterbildungen zu den Themen Trans*, Inter* und Nicht-Binärität.
Wir bieten Gruppentreffen für nicht-binäre Menschen an.
Es gibt zum Beispiel:
• Selbsthilfegruppen
• Gesundheitsgruppen
• Sportgruppen
• Freizeitgruppen
Bist Du nicht-binär?
Dann laden wir Dich vor Allem zu den weder*noch*-Gruppentreffen ein! [LINK]
Unsere Veranstaltungen sind für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen.
Und für Menschen, die mehr über Trans*, Inter* und Nicht-Binarität wissen möchten.
Wir machen Veranstaltungen zu diesen Themen und außerdem:
• Freizeitangebote
• Kulturveranstaltungen
• Bildungsangebote
Zu wichtigen Themen für trans*, inter und nicht-binäre Menschen veröffentlichen wir zum Beispiel:
• Stellungsnahmen
• Flugblätter
• Hefte
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triqtransinterqueer.org