Betreff der geplanten Gesetzesänderung des Prostitutions“schutz“gesetzes des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) schließen wir als trans* Sexarbeiter*innen im Projekt Trans* Visible von TransInterQueer e.V. uns der Stellungnahme des Berufsverbands für erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) e.V. an, in der u.a. die Anmelde- und Kondompflicht sowie die geplanten Maßnahmen zur Überwachung des Prostitutionsgewerbes deutlich kritisiert werden – zum Nachlesen hier: http://berufsverband-sexarbeit.de/blog/wp-content/uploads/Stellungnahme-BesD-zum-Referentenentwurf.pdf.
In puncto Trans*-Sexarbeit weisen wir auf die spezielle Arbeits-und Lebenssituation von in Deutschland arbeitenden trans* Sexarbeiter*innen wie folgt hin: Der größte Teil der in Deutschland arbeitenden trans* Sexarbeiter*innen hat einen migrantischen Background. In ihren Herkunftsländern sind sie oft mit einer noch stärkeren transphoben Alltagssituation konfrontiert als in Deutschland. Die Erbringung der geforderten Dokumente aus ihren Herkunftsländern ist daher eine oft unüberwindbare Hürde. Stigmatisierte Sexarbeit in Verbindung mit Transphobie wirft häufig weitere Probleme wie Wohnungslosigkeit oder eine nicht ausreichende Gesundheitsversorgung auf. Der unrealistische geforderte Standard des Gesetzes ist durch die Lebensituation vieler trans* Sexarbeiter*innen in der Praxis meist nicht annähernd umsetzbar und noch schwerer zu erreichen als für cis* Sexarbeiter*innen. Daher ist der Gesetzesentwurf aus der Sicht von trans* Sexarbeiter*innen abzulehnen.