Vortrag: Trans* im West-Berlin der 1970er Jahre

„Bremst euch nicht, sonst quietschen die Seelen“

Themenabend von & mit Nora Eckert

Mittwoch, 5. Juni // Einlass 18.30 Uhr // Start 19 Uhr // Eintritt frei // Getränke und Geknabber inkl.
Trans* im West-Berlin der 1970er Jahre – das war lustvoll, das war politisch und auch ein bisschen glamourös. Unser toller neuer “Fang” bei TrIQ, Nora Eckert, war damals mittendrin – und am 5. Juni bringt sie uns Geschichten mit aus einer Zeit lange vor dem TSG, bei freiem Eintritt, Getränken und kleinen Snacks!
“In der Geschichte geht es darum, wer gesehen und wer nicht gesehen wird, und wie man schließlich gesehen wird. In der sich amtlich gerierenden Geschichtsschreibung treten wir trans* Menschen oft als „bemitleidenswerte Figuren“ auf, weil hilflos und isoliert, diskriminiert und drangsaliert. Das mag fallweise und für bestimmte Epochen zutreffend sein, entspricht aber allenfalls der halben Wahrheit – zumindest für die von mir erinnerten 1970er Jahre.
Im West-Berlin jener Zeit erlebte ich vor allem selbstbewusste und selbstbestimmte und in ihren Lebens- und individuellen Ausdrucksweisen erstaunlich kreative Transen (wie sich viele von uns stolz selbst beschrieben). Wir gaben das Bild einer fröhlichen Community wieder. Gewiss, wir waren so gut wie rechtlos, aber keineswegs auf den Kopf gefallen. Wir waren frei, und wir verstanden es, diese Freiheit zu genießen.
Es ist an der Zeit, das amtliche Bild des traurigen trans* Menschen zurechtzurücken. Mein sehr persönlicher Rückblick an ein ungebremstes Leben verspricht genau das – eine Korrektur und nebenbei eine Liebeserklärung an eine Stadt, die es sich gefallen ließ, dass von ihr Besitz ergriffen wurde, wie wir es mit aller Selbstverständlichkeit taten.”
Vortrag ca. eine Stunde // plus „Musike“ // plus Gelegenheit für Fragen und Schnack mit Nora