Pressemitteilung vom 17.11.2017
GEWALT AN TRANS* MENSCHEN:
20.11.2017 // Trans Day Of Remembrance Gedenken in Berlin am Kottbusser Tor
Allein in den vergangenen 12 Monaten wurden 325 Morde an trans* und genderdiversen Menschen weltweit erfasst – über 2.600 Morde seit 2008 // Gedenken in Berlin am 20.11.2017 ab 18 Uhr, rund um das Aquarium, Kottbusser Tor, Skalitzer Str. 6
Seit 1999 machen jährlich weltweit am 20. November Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen am Trans Day of Remembrance (TDoR) auf trans*feindliche Gewalt aufmerksam und gedenken der Menschen, die unter dieser Gewalt ihr Leben verloren haben. Erstmals anlässlich des Mordes an Rita Hester (1963-1998), afroamerikanische trans* Frau in Massachusetts/USA.
Das Forschungsprojekt Trans Murder Monitoring von Transgender Europe hat bis heute mehr als 2.604 Morde an trans* und genderdiversen Menschen seit dem Jahr 2008 erfasst. Die Zahl der nicht erfassten lebensbedrohenden Gewalt gegen trans* Menschen ist vermutlich deutlich höher.
Jana Maria Knoop, im Vorstand von TransInterQueer e.V., zur anhaltenden Hassgewalt und dem Trans Day of Remembrance: „Gewalt gegen trans* Menschen, die meisten darunter trans* Frauen of Color und in der Sexarbeit tätig, ist sexarbeiter*innenfeindlich, rassistisch und trans*feindlich motiviert. Skandalös ist, wie wenig sie in der öffentlichen Wahrnehmung präsent ist, als handele es sich beim Auslöschen von Trans*-Leben um ‘Bagatellen’.“
Über Gewalt gegen trans* Sexarbeiter*innen in Berlin sagt Isabelle von transsexworks, dem Projekt von und für trans* Sexarbeiter*innen: „Trans* Sexarbeiter*innen werden mitten in Berlin bei ihrer Arbeit aus fahrenden Autos mit Glasflaschen beworfen und beschimpft, doch die Täter kommen meistens unentdeckt davon. Wir sind der Gewalt gegen uns großteils allein überlassen.“
Am 20. November wird TransInterQueer e.V. daher mit einer Lichtinstallation das Gedenken an die Leben der mehr als 2.600 Menschen mit 2.600 Kerzen in den öffentlichen Raum tragen. Bei einer Gedenkveranstaltung ab 18 Uhr rund um das „Aquarium“ am Kottbusser Tor, Skalitzer Straße 6, laden wir dazu ein, solidarisch gegen diese Gewalt einzustehen, auch über den Tag hinaus.
Das Gedenken wird von Reden und Videos von trans* Aktivist*innen aus Ägypten, Deutschland, Honduras, Malta, Mazedonien und der Türkei begleitet, unter Mitbeteiligung von u.a. Free LGBTQ Egypt, LesMigraS, transsexworks, TransInterQueer und Transgender Europe.
Unser Dank geht an Südblock/Aquarium, Transgender Europe, Deutsche AIDS-Hilfe und Lush für die Unterstützung. In den Tagen vor der Gedenkveranstaltung beteiligt sich die Berliner YORCK Kino-Gruppe als Unterstützer_in des Projekts mit der Ausstrahlung eines 30-Sekunden-Spots zur Veranstaltung in fünf ihrer Kinos.
Zur Berichterstattung über den Trans Day of Remembrance laden wir Sie herzlich ein.
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