Liebe TrIQ-Freund_innen, Unterstützer_innen, Kooperationspartner_innen, trans*inter*essierte Menschen,
aus aktuellem Anlass: TrIQ hört immer wieder mal Vorwürfe, so wie…
- Ihr seid frauenfeindlich. Wahlweise: Ihr seid zu feministisch.
- Ihr seid zu autonom / links(radikal). Wahlweise: Ihr seid zu rechts / unkritisch / angepasst.
- Ihr greift massig Geld ab. Wahlweise: Ihr habt nicht genug Ressourcen, um mir zu helfen.
- Ihr behauptet, für alle Inter*/Trans* zu sprechen. Wahlweise: Ihr habt Euch nicht öffentlich gegen dieses oder jenes eingesetzt.
Gar nicht so leicht, es allen Recht zu machen, und das wollen und können wir auch nicht. Was wir können, ist einfach nochmal zu sagen, wofür TrIQ steht und was wir machen:
TrIQ ist ein gemeinnütziger Verein von und für trans*, inter* und queere Menschen, denen eine Vielfalt von Geschlechtern und die Freiheit ihrer Ausdrucksmöglichkeiten wichtig ist. Für einen begrenzten Anteil der Koordinations-, Verwaltungs- und Beratungsarbeit verfügt TrIQ seit Anfang 2010 über eine Teilzeitstelle, finanziert vom Berliner Senat. Darüber hinaus ist die Arbeit ehrenamtlich und nicht strukturell-finanziell abgesichert (z.B. Beratungsteam, Gruppen, Kunst, Café, Transgenderradio, Archiv, Tagungen, Lobbyarbeit etc.).
Wir setzen uns mit vielen ehrenamtlichen Mitgliedern in diversen Gruppen und mit zahlreichen Aktivitäten für die Selbstbestimmung, Entpathologisierung und das Empowerment von trans- und intergeschlechtlichen Menschen und für menschenrechtskonforme Lebensbedingungen für alle ein. Wir haben nicht die Deutungshoheit über “den richtigen Weg” zur Akzeptanz von trans*, intergeschlechtlichen und queeren Menschen. Die Vielfalt von trans* und inter* Menschen (inner- und außerhalb von TrIQ), ihren Bedürfnissen und Lebensentwürfen sichtbar zu machen, ist zentral für unser Engagement.
Entsprechend arbeiten wir auf vielen Ebenen und sind Ansprechpartner_in für zahlreiche Akteur_innen: DIY-Zusammenhänge, NGOs, politische Entscheidungsträger_innen, Stiftungen, internationale Verbände – kurzweg für all jene, die zur Unterstützung der Anliegen, die trans* und inter* Menschen haben können, bereit sind. In dieser Zusammenarbeit sind wir unabhängig und nur unseren genannten Zielen verpflichtet.
Wir praktizieren – und schätzen bei anderen Aktivist_innen – eine Vielzahl der Formen des Aktivismus wie Flashmobs, Petitionen, Demos, Stellungnahmen, Panels, direkte Gespräche usw. Gerade die Vielfalt an Menschen und Aktionsformen macht TrIQ zu einem einzigartigen Projekt. Menschen, die für TrIQ öffentlich auftreten und ihre Zeit und Kraft gegen die Pathologisierung, Stigmatisierung und Diskriminierung von Trans* und Inter* einsetzen, gehört unser Respekt und unsere Solidarität.
Wir finden es wichtig, uns mit anderen auch über Konflikte und Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich Zielen, Formen oder Inhalten auszutauschen – fundiert, mit gegenseitigem Respekt und ohne dabei die Rechte anderer trans* und inter* Menschen zu verletzen (bei aller verständlichen Frustration über Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen).
Wir freuen uns auch weiterhin über alle Gelegenheiten zur Kooperation mit Menschen und Organisationen, die ein ähnliches Interesse am Einsatz für o.g. Ziele und an respektvoller Zusammenarbeit haben: Nur gemeinsam können wir Veränderungen zum Positiven erreichen.
Herzliche Grüße,
Orga-Team und Vorstand von TrIQ e.V.